Zernikow Von Rittern, Seide und Maulbeerbäumen
Zernikow ist geprägt durch das gleichnamige Gut. Einst als Rittersitz gegründet, erlebten Gut und Ort unter Michael Gabriel Fredersdorff – dem geheimen Kämmerer Friedrich des Großen – Mitte des 18. Jahrhunderts ihre Blütezeit mit der Seidenproduktion. Er ließ eine Maulbeerplantage mit mehr als 8.000 Bäumen anlegen, von denen eine Allee noch heute zwischen Dorf und Wassermühle existiert. Auch das Gutshaus und das einstige Seidenhaus sind erhalten geblieben und stehen unter Denkmalschutz. Der Charme der Anlage inspirierte vor über 200 Jahren schon Achim von Arnim, ein Enkel von Fredersdorffs Frau Caroline, beim Schreiben seines ersten Romans. Heute laden verschiedene Ausstellungen, das Maulbeer- und das Ritterfest sowie eine Crêperie im früheren Schafstall zum Verweilen ein. Spuren der Familie Fredersdorff sind auch im Dorfzentrum zu finden: Dort steht mit dem Erbbegräbnis deren letzte Ruhestädte. Von Zernikow aus lässt sich zudem der umliegende Naturpark Stechlin-Ruppiner Land gut erkunden.