Schloss und Gut Liebenberg

Erinnerungsorte jüngerer deutscher Geschichte
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Am 16. Juli 1936 gab sich ein junges Paar in der Kapelle von Schloss Liebenberg das Jawort. Der Ort, den Harro Schulze-Boysen, Referent im Reichsluftfahrtministerium, und Libertas Haas-Heye, Pressemitarbeiterin beim Filmriesen Metro-Goldwyn-Mayer, für ihre Hochzeit ausgewählt hatten, war kein Zufall. Das idyllisch gelegene Schloss mit Landgut gehörte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, der als Diplomat das besondere Vertrauen von Kaiser Wilhelm II. genoss und von ihm in den Fürstenstand erhoben worden war. Als Enkelin des Fürsten war Libertas Schulze-Boysen das Schloss und seine Umgebung seit frühester Kindheit vertraut.
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  • Schlosshof mit Mann, Foto: DKB Stiftung für gesell. Engagement
  • Schloss um 1910 von Parkseite aus, Foto: DKB Stiftung für gesell. Engagement
  • Schlosshof mit Blick auf Nordische Halle, Foto: DKB Stiftung Liebenberg GmbH
  • Schloss und Gut Liebenberg Ansicht vom Park, Foto: DKB Stiftung Liebenberg gemeinnützige GmbH
  • Feldsteinkirche aus dem 13. Jh., Foto: DKB Stiftung Liebenberg gemeinnützige GmbH
  • Libertas-Kapelle im Schloss Liebenberg, Foto: ZZF / Hans - Hermann Hertle
  • Gedenktafel für Libertas Schulze-Boysen über dem Kapellenfenster im Schloss Liebenberg, Foto: ZZF / Hans - Hermann Hertle
  • Schloss, Hofseite um 1904, Foto: DKB Stiftung
Als ein Ort, an dem rauschende Feste gefeiert und handfeste Politik gemacht wurde, hatte Liebenberg zu diesem Zeitpunkt schon einen Namen. Der Kaiser weilte hier regelmäßig zur Jagd und dabei wurden wichtige politische Entscheidungen getroffen. Zur „Liebenberger Tafelrunde“ gehörten neben Eulenburg und dem Kaiser auch Generalleutnant Kuno von Moltke und Staatssekretär Bernhard von Bülow.

1907 wurde der Kreis zum Gegenstand eines der größten Skandale des Kaiserreichs. Der Journalist Maximilian Harden hatte seine Kritik an der Schattenpolitik der „Hofkamarilla“ des Kaisers mit Anspielungen auf die Homosexualität Eulenburgs verbunden. Die „Affäre Eulenburg“ landete vor den Gerichten. Das Gut wurde ab 1907 von Philipps Sohn Friedrich Wend weitergeführt, der sich später als Großgrundbesitzer für die NSDAP stark machte.

Im Juli 1936 dürfte kaum einer der Hochzeitsgäste geahnt haben, dass das junge Paar nach anfänglichen Sympathien für den Nationalsozialismus seit 1935 einen Kreis von Gegnern des NS-Regimes um sich versammelte. Die Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen und den Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, Arvid Harnack, vereinte Intellektuelle, Künstler, Arbeiter, Angestellte und kritische Jugendliche. 1942 wurde die von der Gestapo „Rote Kapelle“ genannte Gruppe entdeckt und die meisten ihrer Mitglieder verhaftet. Am 22. Dezember 1942 wurden Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Nach 1945 nahm die SED Schloss und Gut in ihren Besitz. Heute wird das Areal von der Deutschen Kreditbank als Tagungshotel genutzt. In der Schlosskapelle erinnert eine Ausstellung an Libertas Schulze-Boysen.


Literatur:

  • Günter Agde (Hg.), Carl-Hans Graf von Hardenberg. Ein deutsches Schicksal im Widerstand, Berlin 2004
  • Gerd-Ulrich Herrmann, Fred Nespethal, Ulrich Pfeil, Märkische Herrensitze im Wandel der Zeiten: Neuhardenberg, Gusow, Friedersdorf und Sonnenburg, Petersberg 2002
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Am 16. Juli 1936 gab sich ein junges Paar in der Kapelle von Schloss Liebenberg das Jawort. Der Ort, den Harro Schulze-Boysen, Referent im Reichsluftfahrtministerium, und Libertas Haas-Heye, Pressemitarbeiterin beim Filmriesen Metro-Goldwyn-Mayer, für ihre Hochzeit ausgewählt hatten, war kein Zufall. Das idyllisch gelegene Schloss mit Landgut gehörte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, der als Diplomat das besondere Vertrauen von Kaiser Wilhelm II. genoss und von ihm in den Fürstenstand erhoben worden war. Als Enkelin des Fürsten war Libertas Schulze-Boysen das Schloss und seine Umgebung seit frühester Kindheit vertraut.
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  • Schlosshof mit Mann, Foto: DKB Stiftung für gesell. Engagement
  • Schloss um 1910 von Parkseite aus, Foto: DKB Stiftung für gesell. Engagement
  • Schlosshof mit Blick auf Nordische Halle, Foto: DKB Stiftung Liebenberg GmbH
  • Schloss und Gut Liebenberg Ansicht vom Park, Foto: DKB Stiftung Liebenberg gemeinnützige GmbH
  • Feldsteinkirche aus dem 13. Jh., Foto: DKB Stiftung Liebenberg gemeinnützige GmbH
  • Libertas-Kapelle im Schloss Liebenberg, Foto: ZZF / Hans - Hermann Hertle
  • Gedenktafel für Libertas Schulze-Boysen über dem Kapellenfenster im Schloss Liebenberg, Foto: ZZF / Hans - Hermann Hertle
Als ein Ort, an dem rauschende Feste gefeiert und handfeste Politik gemacht wurde, hatte Liebenberg zu diesem Zeitpunkt schon einen Namen. Der Kaiser weilte hier regelmäßig zur Jagd und dabei wurden wichtige politische Entscheidungen getroffen. Zur „Liebenberger Tafelrunde“ gehörten neben Eulenburg und dem Kaiser auch Generalleutnant Kuno von Moltke und Staatssekretär Bernhard von Bülow.

1907 wurde der Kreis zum Gegenstand eines der größten Skandale des Kaiserreichs. Der Journalist Maximilian Harden hatte seine Kritik an der Schattenpolitik der „Hofkamarilla“ des Kaisers mit Anspielungen auf die Homosexualität Eulenburgs verbunden. Die „Affäre Eulenburg“ landete vor den Gerichten. Das Gut wurde ab 1907 von Philipps Sohn Friedrich Wend weitergeführt, der sich später als Großgrundbesitzer für die NSDAP stark machte.

Im Juli 1936 dürfte kaum einer der Hochzeitsgäste geahnt haben, dass das junge Paar nach anfänglichen Sympathien für den Nationalsozialismus seit 1935 einen Kreis von Gegnern des NS-Regimes um sich versammelte. Die Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen und den Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, Arvid Harnack, vereinte Intellektuelle, Künstler, Arbeiter, Angestellte und kritische Jugendliche. 1942 wurde die von der Gestapo „Rote Kapelle“ genannte Gruppe entdeckt und die meisten ihrer Mitglieder verhaftet. Am 22. Dezember 1942 wurden Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Nach 1945 nahm die SED Schloss und Gut in ihren Besitz. Heute wird das Areal von der Deutschen Kreditbank als Tagungshotel genutzt. In der Schlosskapelle erinnert eine Ausstellung an Libertas Schulze-Boysen.


Literatur:

  • Günter Agde (Hg.), Carl-Hans Graf von Hardenberg. Ein deutsches Schicksal im Widerstand, Berlin 2004
  • Gerd-Ulrich Herrmann, Fred Nespethal, Ulrich Pfeil, Märkische Herrensitze im Wandel der Zeiten: Neuhardenberg, Gusow, Friedersdorf und Sonnenburg, Petersberg 2002
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16775 Löwenberger Land OT Liebenberg

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Fischbänkenstraße 8
16816 Neuruppin

Tel.: 03391-659630
Fax: 03391-659632

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