1525 kniete auf dem Krakauer Rathausplatz der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach vor seinem Onkel, dem polnischen König Sigismund I., um seinen Lehnseid als künftiger Herzog in Preußen zu leisten. Der Frieden von Krakau beendete über hundert Jahre anhaltende kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und der polnisch-litauischen Union und besiegelte das Ende des an der Ostsee einst so mächtigen Deutschordensstaates. Der Frieden zu Krakau vom 8. April 1525 und die zwei Tage danach folgende feierliche Zeremonie der Belehnung wird als die Geburtsstunde des ersten protestantischen Staates in Europa angesehen, und mit dem Lehnseid Albrechts von Brandenburg-Ansbach betritt Preußen erstmals als Staat die politische Bühne. Dennoch bleibt dieses bedeutende historische Ereignis in der Erinnerungskultur hinter der Königskrönung von 1701 zurück.